Somló

Inmitten der Weite der ungarischen Puszta erhebt sich der Somló – ein erloschener Vulkan, gekrönt von Burgruinen aus dem 11. Jahrhundert. An den Hängen des Somló gedeihen Weine mit jahrhundertealter Geschichte. Auch als Heilmittel wurden die Somlóer Weine geschätzt: In den traditionellen pannonischen Apotheken diente der Wein als Medizin – Vinum Somlaianum omni tempore sanum.

Vulkanboden

Die vulkanische mineralreiche Erde ist ideal für die Reben. Der Basalt verwittert mit Löss und leichten Sandauflagen zu fruchtbarem Boden. Locker, luftdurchströmt und wärmespeichernd: die besten Voraussetzungen für Reben. Ihre Wurzeln dringen durch die kleinen Felspalten viele Meter tief ins Innere des Berges und nehmen die wertvollen Mineralien auf.

Das kleinste Weinbaugebiet Ungarns umfasst nur knapp 800 Hektar. Während ursprünglich die einzelnen Lagen und Hänge unter den Adelsgeschlechtern aufgeteilt waren, ist heute die Landschaft von vielen kleinen Parzellen für die bäuerliche Selbstversorgung geprägt.
Pittoreske Häuschen, Obstbäume, Sträucher und malerische Bauerngärten verschmelzen mit den Weinbergen.

Die traditionellen Rebsorten

Hárslevelü, die eine: hellgelb, feminin, leichtfüßig, mit feinen Fruchtaromen. „Die Lindenblättrige“: ihr betörender Lindenblütenduft gab ihr den Namen. Sie verstrahlt feine, sortentypische Mineralität und frische Säure. Die Trauben sind groß, lang und lockerbeerig und daher robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten.

Juhfark, die andere: feurig maskulin, in sattem Goldgelb: extravagant mit feinem Säurespiel. Zu Deutsch „Lämmerschweif“, verdankt er seinen Namen der länglichen, gebogenen Traubenform. Er zählt zu den edelsten ungarischen Weißweinen und wird auch „Wein des Thronfolgers“ genannt. Die Rebe ist sehr empfindlich und findet besonders am klimatisch begünstigten Somló-Berg optimale Lebensbedingungen vor.